Bis die ruandischen Kaffeebohnen Ihren Gaumen umschmeicheln, ist es ein langer Weg. Unser Kaffee wird gepflückt, sortiert, fermentiert, klassiert, getrocknet und geröstet und im ganzen Prozess vier Mal handverlesen. Lesen Sie, welche Stadien der Kaffee genau durchläuft, bevor er in Ihrer Tasse landet.
Kaffee-Anbau in Gakenke
Die Musasa Dukundekawa-Kooperative ist ein Zusammenschluss von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im Bezirk Gakenke im Norden Ruandas. Sie bewirtschaften auf einer Höhe von 1800 bis 2000 Metern über dem Meeresspiegel durchschnittlich je 250 bis 300 Kaffeesträucher der Sorte Arabica – neben Nahrungsmitteln wie Mais, Bananen und Bohnen. Musasa Dukundekawa ermöglicht es den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, ihre Ernten zu bündeln und die Kaffeekirschen zentral weiter zu verarbeiten. Die reifen Kirschen werden nach der Ernte von den Bäuerinnen und Bauern per Hand gepflückt und zur Aufbereitung zur Waschanlage gebracht.
In der Waschanlage
In der Waschanlage prüfen die Bäuerinnen und Bauern ihre Kirschen noch einmal, um unreife, überreife sowie schlechte Kirschen auszusortieren. Anschließend werden die Kaffeekirschen gewogen, so dass jeder weiß, welche Menge er abgeliefert hat. Noch am gleichen Abend werden die Kirschen dann mittels einer Maschine, des so genannten Eco Pulpers, entkernt – richtiger: die Kerne werden entpulpt, also vom Fruchtfleisch befreit – einzig das Pergamenthäutchen bleibt erhalten. Nachdem die Kaffeebohnen über Nacht in Wasser fermentiert werden, erfolgt eine Sortierung der Bohnen nach Gewicht in drei Klassen. Anschließend werden die Bohnen noch einmal 12 bis 18 Stunden in Wasser fermentiert.
Geduldsarbeit: Manuelle Feinlese der Kaffeebohnen
Die Waschanlage von Musasa Dukundekawa befindet sich auf einer Anhöhe, die das wunderbar verschachtelte Gelände der Berge und Täler des Gakenke-Bezirks im Norden Ruandas überschaut. Wie in den meisten Waschanlagen Ruandas erfolgt die manuelle Auslese der Bohnen durch Frauen, wenngleich auch Männer dort arbeiten. Die Auslese erfolgt in zwei Phasen – auf den überdachten Tischen zum Vortrocknen und auf denen zum Trocknen. Die gewaschenen Bohnen werden aus den nassen Fermentierungsbecken auf die Tische zum Vortrocknen gebracht. Dort werden sie sechs Stunden lang sorgfältig sortiert, während Dächer die Bohnen vor direkter Sonneneinstrahlung schützen. Die unreifen grünen Bohnen sind nämlich noch erkennbar, solange die Bohnen feucht sind.
Sonnentrocknen
Anschließend werden die Bohnen je nach Wetter 14 bis 20 Tage auf die Trockentische gelegt und sonnengetrocknet. Dabei werden sie erneut auf Mängel geprüft, regelmäßig gewendet sowie vor Regen und der Mittagssonne geschützt. Am Ende weisen die Bohnen eine Restfeuchtigkeit von 11,5 Prozent auf. Nun werden die Kaffeebohnen in einem speziell angefertigten Lager aufbewahrt.
Lösen der Pergamenthaut
Im nächsten Schritt wird die Pergamenthaut der Bohnen in einem so genannten Huller entfernt, bevor die grünen Bohnen nach Größe und Dichte sortiert werden. Ein letztes Mal werden die Bohnen manuell verlesen. Dann geht es zum Rösten nach Kigali.
Aromatisch: Die Kaffeeröstung
Die wunderbaren Damen und Herren der Rwashoscco-Rösterei in Kigali rösten den Café de Maraba per schonender Trommelröstung nun zur Perfektion und verpacken ihn anschließend aromasicher. Da die Röstung des Café de Maraba noch im Herkunftsland erfolgt und im kooperativen-eigenen Betrieb, bleibt die Wertschöpfung in der Produktion komplett bei den Kooperativen. Das sichert höhere Einkommen und eine weitgehende Unabhängigkeit vom Weltmarktpreis für grüne Bohnen, die standardmäßig gehandelt werden.
Vorbereitung zum Kaffeeversand
Von Kigali aus wird der Kaffee nun nach Deutschland verschickt, um Ihnen ein ganz besonderes Geschmackserlebnis zu schenken. Eine lange Reise vom Kaffeestrauch bis in Ihre Tasse, die es wert ist. Wir danken den leidenschaftlichen Kaffeebauern und Röstern, die dies möglich machen und freuen uns sehr darüber, mit ihnen zusammenzuarbeiten – Dukundakawa!
Video zum Herstellungsprozess
Abschließend noch ein Video von unseren Freunden von Rwashoscco, das den Prozess der Kaffeeherstellung dokumentiert:
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