Meet the Producer: Andrew Hakizimana, Kaffeebauer und Kooperative-Vorstand

Meet the Producer: Andrew Hakizimana, Kaffeebauer und Kooperative-Vorstand

- Keine Kommentare

Andrew Hakizimana ist ein Mann der Tat. Er ist nicht nur bekanntes Mitglied von Musasa Dukundekawa, sondern auch Vorstand einer kleineren Kooperative in der Nachbarschaft, die sich gegenseitig mithilfe von Mikrokrediten unterstützt.

Aber Andrew ist noch etwas anderes … und zwar ausgesprochen schnell. Kurz schüttelt er mir die Hand, dann folgen wir ihm, fast rennend, bis an die Kante seines Feldes, das er stolz präsentiert.

Wow das ist ein ziemlich großes Feld. Wie viele Sträucher sind das?

Ich habe 3.600 Kaffeesträucher und kann bis zu 10 Kilogramm Kaffeekirschen pro Strauch ernten.

Kaffee Kooperative andrew farm

Das ist viel! Hattest du eine erfolgreiche Ernte?

Oh ja, ich habe bereits 4,5 Tonnen guter Kaffeekirschen geerntet und es kommt noch mehr. Am Ende dürften es rund 7 Tonnen werden. In manchen Jahren sind es sogar 8 Tonnen. Komm.

Im Gehen …

Wovon hängt der Ernteertrag eigentlich ab?

Weitestgehend vom Klima, z.B. ob der Regen zur richtigen Zeit kommt. Wenn es jedoch schneit oder hagelt ist das gar nicht gut für die Kaffeepflanzen. Aber das kommt zum Glück nicht sehr oft vor.

Du sagtest 10 kg Kaffee pro Pflanze, das ist enorm viel. Hast du ein Geheimrezept?

Mittlerweile am Haus angekommen schmunzelt Andrew und beginnt, noch ehe die Frage zu Ende gestellt ist, Gras um die Kaffeepflanzen herum zu verteilen ….

Ich nutze organischen Dünger, deswegen ist die Ernte so gut. Ich kaufe den Kuhdung sogar von meinen Nachbarn und anderen Leuten, die gar nicht wissen, welch positiven Einfluss er hat. Los schieß ein Foto von mir, die Leute da draußen sollen sehen, dass ich organischen Dünger benutze.

Kaffee Kooperative andrew dung

Und was machst du dann damit?

Los, komm mit, ich zeig’s dir.

Es geht vorbei an Andrews Schweinen, Ziegen und der Kuh. Im Kuhstall angekommen:  

Hier, ich vermische den Kuhdung mit etwas Gras. Dann lasse ich das Ganze eine Weile stehen, weil man es nicht sofort benutzen darf. Später verteilen wir es dann in geringem Abstand zum Stamm der Kaffeepflanzen. So werden sie gestärkt.

Andrew Hakizimana

Aha, verstehe, aber sag mal was passiert denn eigentlich, nachdem du die Kirschen geerntet hast?

Musasa Dukundekawa nimmt nur die besten Kirschen, für sie muss ich sie vorsortieren. Er wendet sich an seinen Sohn. Komm hilf mir mal. Ich zeig euch wie das geht.

Andrew lässt Wasser in eine große Schüssel laufen. Mit einem Rutsch fügt er einen Schwall Kaffeekirschen hinzu. Die meisten sinken sofort, doch einige wenige schwimmen an der Oberfläche. Andrew greift mit beiden Händen ins Wasser und schaufelt die leichten Kirschen heraus.

Siehst du, das sind die schlechten, das erkennt man sofort. Die kann Musasa Dukundekawa nicht gebrauchen.

Und was machst du dann mit den schlechteren Kirschen?

Die verkaufe ich an private Händler. Dafür schäle ich die Kirschen allerdings erstmal, denn als trockenes Parchment bekomme ich einen besseren Preis.

Wie schälen? Wie machst du das denn?

Manche Leute machen das auf die traditionelle Art – mit Steinen. Aber ich habe eine extra Maschine dafür.

Er zeigt uns stolz seinen Entpulper. Das große Blechungetüm erinnert an eine übergroße Getreidemühle und nach wenigen Umdrehungen mit dem Hebel purzelt tatsächlich das noch feuchte Parchment heraus.

Andrew mit seinem Entpulper

Sieht aus, als hättest du den Kaffeeanbau perfektioniert.

Haha, ja, ich bin tatsächlich schon einige Male für die Qualität meiner Kaffeekirschen ausgezeichnet worden. Und manchmal trainiere ich andere Kaffeefarmer, um mein Wissen mit ihnen zu teilen. Dazu bin ich sogar schon in andere Kooperativen gereist. Außerdem engagiere ich mich mit dieser kleineren Kooperative explizit hier in der Nachbarschaft.

Verrätst du uns, für was du dein Geld ausgibst?

Oh, ein großer Posten sind die Schulgebühren. Mein Sohn studiert Elektrotechnik und eine meiner Töchter studiert ebenfalls.

Was studiert sie denn?

Oh, das weiß ich gar nicht. Aber ich bezahle dafür … er grinst

Wie das ein guter Vater eben so macht, viel arbeiten, damit die Kinder studieren können …

Er grinst noch mehr. Genau! Dann fährt er fort:

Die anderen Kinder sind noch in der Grundschule, da fallen zum Glück noch keine Gebühren an. In der Erntezeit heuere ich Arbeiter an, die mich von 7 Uhr morgens bis 15 Uhr nachmittags unterstützen. Damit ich auch wirklich die besten Arbeiter bekomme, zahle ich mehr als andere Farmer, so stelle ich sicher, das mein Kaffee so gut bleibt, wie er ist.

Danke Andrew, dass wir dir über die Schulter blicken durften!

Wenn Sie Andrew und seine Familie unterstützen möchten, dann bestellen Sie jetzt Café de Maraba.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .

NEWSLETTER

Wir informieren Sie gern per E-Mail in unserem Akanyamakuru (ruandisch für Newsletter) über Neuigkeiten.

Sichern Sie sich außerdem 10% bei Ihrer Bestellung!