von Allan Mubiru
Über 90 Prozent der ruandischen Bevölkerung sind Christen, was bedeutet, dass sie sich christlichen Überzeugungen und Feiertagen verschrieben haben, einschließlich Ostern. Die Mitglieder der sechs Kaffeekooperativen, mit denen Kaffee-Kooperative.de eine Partnerschaft pflegt, gehören verschiedenen christlichen Konfessionen an, hauptsächlich Katholiken, Anglikaner und Siebenten-Tags-Adventisten.
Ostern ist nach Weihnachten der zweitwichtigste Feiertag der Christen. Es gibt jedoch einen signifikanten Unterschied in der Art und Weise, wie Ostern in Ruanda gefeiert wird.
Im Monat April gedenken die Ruander dem Völkermord an den Tutsi, in dem ab dem 7. April 1994 100 Tage lang über eine Million Menschen getötet wurden. Die rücksichtslosen Tötungen wurden durch das Eingreifen der vorrückenden RPF-Armee (Ruandische Patriotische Front) gestoppt.
Der grausame Genozid war vorsätzlich geplant und wurde durch ein Netzwerk von Institutionen durchgeführt, einschließlich der Kirche. Während des Völkermords liefen die Opfer in Kirchen, in der Erwartung sich dort zu verstecken und Schutz zu erfahren. Stattdessen wurden auch Kirchen zu Todesfallen.
Zufälligerweise fällt Ostern in diese Zeit des Gedenkens an den Völkermord. Die Bevölkerung lebt in gedrückter Stimmung, während sie den Tod ihrer Angehörigen ehren. Einige besuchen die Gottesdienste zum Osterfest, während andere ohne große Feierlichkeiten zu Hause bleiben. Bischof Nathan Gasatura von der anglikanischen Kirche wurde einst von der nationalen Tageszeitung “The New Times” zitiert, dass der Völkermord gegen die Tutsi 1994 für den “Tod” der Osterfeierlichkeiten mitverantwortlich ist.
Für die Kaffeebäuerinnen und -bauern, die während des Genozids Angehörige verloren, war und ist die Kaffeeernte einer der rehabilitierenden Faktoren. Der Kaffee heilt ihre Herzen, indem er eine Quelle des Lebensunterhalts bietet. Mehr noch, wie Odette Murekatete, Vorstand der Frauenkaffeegruppe von Rambagira Kawa, betont: “Unseren Kaffee als Endprodukt zu verkaufen – Angelique’s Finest – hilft uns nicht nur, ein höheres Einkommen zu erzielen. Es gibt uns auch ein Gefühl von Stolz und Sinnhaftigkeit, dass das Produkt unseres Schweißes als Bäuerinnen, in der internationalen Gemeinschaft Vertrauen findet. Und es ist ein Weg, um unseren Beitrag zum Wiederaufbau unseres Landes hervorzuheben.”
Neben Kaffee produzieren die genossenschaftlichen Frauen auch bunte Körbe in Handarbeit als gemeinschaftliche Anstrengung. Frauen, die vom Völkermord betroffen waren, sitzen zusammen und flechten die Körbe als Gemeinschaft. Das stärkt ihren Geist gerade in dieser schwierigen Zeit, wo die Genozid-Erinnerungen wieder stark präsent sind.
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