Angelique’s Finest Special: 6 Women Microlot

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Eine ganz besonderer Kaffee (87 Punkte) – Angelique’s Finest Special Edition Microlot von: Gaudiose, Julienne, Epiphanie, Julienne, Felicite und Charlotte der Abizerwa Women’s Association

In 2024 reisten Heléna und Janne zu den Frauen der Abizerwa Womens Association der Cyarumbo Coffee Washing Station der Maraba Cooperative, um vier der sechs Produzentinnen des ersten Angelique’s Finest Microlots kennenzulernen!

Microlot Kaffee: Die Geschichten hinter den edlen Bohnen aus Ruanda 

Es war ein heißer Tag Ende September, als wir uns mit Aphrodis, unserem Supervisor von der Maraba-Kooperative, auf den Weg zu den Kaffeefeldern der Microlot-Bäuerinnen machten. Die Fahrt dorthin, etwa 20 Minuten mit dem Mototaxi, war ein Abenteuer für sich – ruckelige Wege, steile Hügel und eine atemberaubende Landschaft, die das “Land der tausend Hügel” Ruanda so besonders macht. Für Janne und mich war der Weg zu den Feldern eine echte Herausforderung – obwohl wir die Jüngsten in der Runde waren, kamen wir beim Klettern über die Hügel ganz schön ins Schwitzen.

Schon von Weitem war zu erkennen, dass auf diesen Feldern nur die Crème de la Crème des Kaffees wächst. Sattgrüne, strahlende Blätter, gesunde Bäume und bebuschte Hänge, bedeckt mit einer schützenden Mulchschicht – ein wahres Paradies für Kaffeepflanzen. Zwischen den Bäumen wuchsen Bananenstauden, Teil eines agroforstlichen Systems, das Schatten spendet und zur Bodenfruchtbarkeit beiträgt.

Doch was diesen Kaffee so besonders macht, sind nicht nur die exzellenten Anbaumethoden, sondern vor allem die Frauen, die ihn anbauen. An diesem Tag hatten wir das Glück, vier von ihnen zu treffen: Gaudiose, Julienne, Epiphanie und Julienne. Jede von ihnen hat ihre eigene Geschichte, doch eines haben sie gemeinsam: Kaffee hat ihr Leben verändert. Wir kannten sie bereits von einem früheren Treffen der Abizerwa Frauengruppe, wo sie uns schon eingeladen hatten, ihre Farmen zu besuchen. Ihre Freude, uns wiederzusehen und ihre Felder zu zeigen, war ansteckend.

Bevor es zu den Kaffeefeldern ging, bestand Julienne darauf, uns zuerst ihre Tiere zu zeigen – voller Stolz führte sie uns zu ihrer Kuh, ihren Schweinen und unzähligen Hühnern. Diese Tiere, finanziert durch den Kaffeeanbau, bieten nicht nur zusätzliches Einkommen, sondern auch wertvolle Nahrungsmittel für die Familie und Dünger für die Kaffeebäume.

Mehr als nur Kaffee: Eine Quelle der Stärke und Unabhängigkeit 

Julienne, 55 Jahre alt, baut seit mehr als 40 Jahren Kaffee an. Sie erzählt uns stolz, dass der Kaffeeanbau ihr geholfen hat, die Schulgebühren ihrer Kinder zu bezahlen und den Lebensstandard ihrer Familie zu verbessern. Ihre Felder wachsen stetig, und sie besitzt mittlerweile 1.500 Kaffeebäume! Ihr Geheimnis? Die richtige Pflege: Mulchen (also das Ausbringen von Blättern, Gräsern und anderem Schnittgut, damit der Boden immer bedeckt ist), Beschneiden und organischer Dünger aus eigenem Kompost.

Epiphanie, 44 Jahre alt, ist seit 2014 Mitglied der Kooperative. Sie erzählt uns, dass sie früher Tiere für andere Bauern hütete. Heute hat sie ihre eigene Kuh, Schweine und Hühner – alles finanziert durch ihren Kaffee. “Kaffee gibt uns ein gutes Einkommen”, sagt sie. “Wir können unsere Krankenversicherung bezahlen, unsere Kinder zur Schule schicken und sparen.”

Gaudiose, 62 Jahre alt, ist seit 1999 Teil der Kooperative. Der Kaffee hat ihr nicht nur wirtschaftlich geholfen, sondern auch ihr Leben grundlegend verändert. Früher war sie zu schüchtern, um vor anderen zu sprechen – heute hält sie Vorträge vor Gruppen und gibt ihr Wissen weiter. Die Schulungen der Kooperative vermitteln ihr nicht nur agronomisches Know-how, sondern auch Selbstvertrauen. Ihre rund zehn Jahre alten Bäume pflegt sie mit Sorgfalt: Mulchen, Beschneiden, Regenerationsschnitt und Kompost aus Kuhdung – immer zur richtigen Zeit. Ihre rund zehn Jahre alten Bäume tragen gut, und wenn man sie fragt, welchen Baum sie am liebsten hat, lacht sie: „Ich liebe sie alle!“

Julienne, mit 64 Jahren die erfahrenste der Gruppe, hat durch den Kaffeeanbau nicht nur ihre Lebensqualität verbessert, sondern auch ihr eigenes Haus gebaut. “Früher habe ich auf fremden Feldern gearbeitet. Heute arbeite ich auf meinem eigenen.” Sie ist stolz darauf, wie der Kaffee ihr Leben verändert hat – und auf die Gemeinschaft der Kooperative, die ihr dabei geholfen hat.

Eine Stimme durch den Kaffee 

Was uns besonders beeindruckt hat, war, wie sehr der Kaffeeanbau das Leben dieser Frauen in vielerlei Hinsicht verändert hat. Nicht nur wirtschaftlich, sondern auch persönlich. “Früher war ich zu schüchtern, um in der Öffentlichkeit zu sprechen”, erzählt eine von ihnen. “Durch die Trainings der Kooperative habe ich gelernt, laut und selbstbewusst zu reden.” Diese Schulungen reichen von nachhaltigen Anbaumethoden bis hin zu Hygienetrainings und Ernährungsberatung.

Dank des Kaffees haben diese Frauen nicht nur ein Einkommen, sondern auch Wissen, Gemeinschaft und Selbstbewusstsein gewonnen. Wenn man ihren Kaffee trinkt, genießt man nicht nur ein aromatisches Meisterwerk, sondern auch die Früchte harter Arbeit und unermüdlichen Engagements.

Das Geheimnis eines perfekten Microlot Kaffees

Microlot-Kaffee ist nicht irgendein Kaffee – er steht für höchste Qualität und besondere Sorgfalt im Anbau. Im Gegensatz zu herkömmlichem Kaffee wird Microlot-Kaffee von einer kleinen Anzahl ausgewählter Felder produziert und separat in der Coffee Washing Station verarbeitet. Das bedeutet, dass die Bohnen nicht mit anderen Chargen vermischt, sondern einzeln behandelt werden. Jede Charge durchläuft eine präzise Selektion, spezielle Aufbereitungsverfahren und ein intensives Cupping (Verkostung), um die beste Qualität sicherzustellen.

Microlots sind kleine, exklusive Lots von außergewöhnlich hoher Qualität. Während herkömmlicher Kaffee oft in ganzen Containern verschifft wird – mit einer Mischung aus verschiedenen Feldern – bleibt Microlot-Kaffee komplett separat. Dadurch kann ein einzelnes Lot eine besonders hohe Punktzahl auf der Cupping-Skala erreichen, häufig zwischen 87 und 89 Punkten, während größere Mischchargen selten über 85 Punkte hinauskommen, was auch schon sehr guter Spezialitätenkaffee ist. Außerdem wurde der Kaffee der sechs Frauen in der Washing Station noch mal stark sortiert. Es wurden nur die schwersten Bohnen, die nicht aufwischen verwendet und von den schweren Bohnen dann auch nur die größten.
Eugenie, Chef-Cupperin von Rwashoscco hat den Microlot gecupped und dem Kaffee sagenhafte 87 Punkte gegeben!

Der Kaffee hat Aromen von Honig, Karamell und Schokolade. Unsere Cupperin beschreibt den Kaffee als:
Sauber, süß, cremiger Körper, mittlere Säure, langer und süßer Abgang.

Diese sorgfältige Verarbeitung hat ihren Preis: Da die Produktionsmengen klein sind, ist Microlot-Kaffee teurer. Die aufwendige Verarbeitung, die Zeit und die hochwertigen Materialien, die für eine kleine Menge genutzt werden, garantieren jedoch ein unvergleichliches Aroma und eine herausragende Qualität.

Die Frauen verrieten uns auch ihre Erfolgsgeheimnisse für den perfekten Kaffee:

  • Mulchen zum Schutz der Böden,
  • Prüfung und Beschneidung zur Stärkung der Bäume,
  • Organischer Dünger, oft aus Kuhmist, für nährstoffreiche Erde,
  • Sorgfältige Ernte der besten Kaffeekirschen, um die höchste Qualität zu gewährleisten.

Wenn man also das nächste Mal eine Tasse Microlot-Kaffee genießt, sollte man sich daran erinnern: Hinter jeder Bohne steckt eine Geschichte. Eine Geschichte von harter Arbeit, Leidenschaft und Empowerment.

Dazu kommt nach der Ernte:

  • Floaten um die schwersten Bohnen zu selektieren,
  • Handsortierung um Bohnen mit Defekten auszusortieren,
  • Sieben, um die Bohnen nach größe zu sortieren. Nur die größten Bohnen werden verwendet,
  • schonende Trommelröstung, im 25kg Probat Röster.

Ein Schluck Kaffee kann manchmal mehr als nur wach machen – er kann Leben verändern. Und genau das geschieht hier, in den Hügeln Ruandas, jeden einzelnen Tag.

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