Überschwemmungen und Erdrutsche in Ruanda

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Ruanda ist ein wunderschönes, ziemlich hügeliges Land. Das hat ihm auch seinen Namen – Land of the 1000 hills – eingebracht. Die vielen Höhenlagen (meist über 1500 m ü. M.) kommen überall im westlichen und nördlichen Teil des Landes vor. Zusammen mit den vulkanischen Böden ist das günstig für den Anbau von Arabica-Kaffee und sorgt dafür, dass Ruanda Kaffee von höchster Qualität produzieren kann. Die Topographie hat jedoch auch eine Kehrseite – sie ist anfällig für Erdrutsche und Überschwemmungen, wenn sie mit einem tropischen Klima mit häufigen sintflutartigen Regenfällen einhergeht, die sich durch den Klimawandel noch verstärken werden.

Quelle: https://twitter.com/Radiorwanda_RBA/status/1653645329617625089/photo/1

Ruanda hat zwei Regenzeiten: von Februar bis Mai und von September bis Dezember. Extreme Regenfälle in den Monaten April und Mai 2023 haben in diesem Jahr zu vielen Erdrutschen und Überschwemmungen geführt.

Bereits über 130 Menschen haben dieses Jahr in den Distrikten Rubavu, Rutsiro, Karongi, Ngororero und Nyabihu ihr Leben durch Erdrutsche verloren. Über 5.000 Häuser wurden zerstört.

Was bedeutet das für die Kaffeebäuerinnen und -bauern in Ruanda? 

Unser Mitgründer Allan Mubiru hat mit den Produzentinnen gesprochen und folgenden Bericht geschickt: 

“Zur Zeit ist die Kaffeeernte in vollem Gange. Zum einen haben starke Regenfälle das Sonnentrocknen der Kaffeebohnen sehr kompliziert gemacht. Zu viel Regen in dieser Reifephase kann die Qualität und das Aroma der Bohnen negativ beeinflussen. Zu viel Regen macht den Boden schlammig und rutschig, sodass man an den steilen Hängen die Kirschen nicht pflücken kann. Dies kann die Ernte verzögern und zu einem geringeren Ertrag führen, wenn die Kirschen überreif oder verdorben sind.

Übermäßige Feuchtigkeit kann außerdem dazu führen, dass die Kirschen anschwellen, platzen und verfaulen, was zu einer Abnahme der Qualität führt. Die übermäßige Wasseraufnahme kann Zucker und andere Verbindungen verdünnen, die für die wünschenswerten Aromen in den Kaffeebohnen verantwortlich sind. Das wiederum führt zu einem Verlust an Geschmackskomplexität.
Außerdem verursachte starker Regen Erosion, wobei Oberboden und lebenswichtige Nährstoffe weggespült wurden, die für ein gesundes Wachstum des Kaffees unerlässlich sind, insbesondere für Arabica-Farmen, die sich häufig an Hängen befinden.

Langanhaltender Regen und erhöhte Luftfeuchtigkeit fördert außerdem die Ausbreitung verschiedener Krankheiten und Schädlinge, die Kaffeepflanzen befallen. Die Produzentinnen von Angelique’s Finest haben also mit  Pilzkrankheiten wie Kaffeerost und Schädlingen wie den Kaffeekirschenbohrer, zu kämpfen.”

Zu Erdrutschen ist es in den Kaffee-Kooperativen noch nicht gekommen, was sicherlich auch auf die Anbauweise in Permakultur-Mischanbau zurückzuführen ist, mit vielen Bäumen, die mit ihren tiefen Wurzeln das Erdreich festhalten. 

Prognostizierte Auswirkungen des Klimawandels mittelfristig

Auswirkungen des Klimawandels mittelfristig: Für die Niederschläge ergibt sich aus den Modellen eine Tendenz zu feuchteren Bedingungen in allen Monaten, und es können auch mehr sehr nasse Tage erwartet werden, besonders im Juli, August und Septembe

Schon heute sehen die Kaffee-Kooperativen vor Ort den Klimawandel als größte Herausforderung für den Kaffeeanbau und es bleibt ihnen nur die Optionen sich an die veränderten klimatischen Bedingungen anzupassen. Daher arbeiten wir auch gerade an einem Angelique’s Finest Klima-Kaffee. Ein Kaffee, an dem die Produzentinnen verschiedene Anpassungsmaßnahmen ausprobieren können. Mehr dazu bald!  

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