Klimaneutraler Kaffee
Als wir Kaffee-Kooperative gründeten, positionierten wir uns bewusst als Social Business. Denn wir wollten nicht einfach nur Kaffee verkaufen, sondern in erster Linie ein Unternehmen gründen, das soziale Ungerechtigkeiten behebt und nachhaltig wirtschaftet. Darum setzen wir auf ein völlig neues Handelsmodell und auf faire Partnerschaften. Angesichts der Nöte, mit denen Kaffeebäuerinnen und -bauern weltweit konfrontiert sind, ist eine faire Teilhabe und eine stärkere Partizipation der Produzent*innen in der Wertschöpfungskette dringend erforderlich. Zu dem Schluss kommen nicht nur wir, sondern auch aktuelle Studien zum Kaffeemarkt.
Nachdem wir unsere Handelsstrukturen etabliert und gefestigt haben, gehen wir seit 2020 ein Thema an, das uns bereits seit den Anfängen begleitet: klimaneutraler Kaffee und damit die CO2-Kompensation. Die Gründer der Kaffee-Kooperative, Allan Mubiru und Xaver Kitzinger, entwickelten zuvor selbst Klimaschutz- und Kompensationsprojekte und aus dieser Zusammenarbeit ist die Idee zu Kaffee-Kooperative entstanden.
Der Kaffeehandel selbst ist klimabelastend. Gleichzeitig ist der Kaffeeanbau von der vom Menschen verursachten Klimakatastrophe hochgradig gefährdet. Wir haben den CO2-Verbrauch in unserer Produktions- und Lieferkette berechnet und leisten die Kompensation seit 2019 in ein ausgewähltes Ecotrust-Projekt in Uganda, Trees for Global Benefits. Gleichzeitig arbeiten wir mit den ProduzentInnen der Kaffees daran den CO2-Fußabdruck zu verringern, um so langfristig klimaneutralen Kaffee anzubieten. Die Kompensation entlässt uns nicht aus der Verantwortung, dass unser Handeln CO2 produziert und damit das globale Klima belastet.
Durch die Kompensation werden wir auch der steigenden Nachfrage auf Konsumentenseite nach nachhaltigen Produkten und klimaneutralem Kaffee gerecht. Eine repräsentative Studie ergab zuletzt, dass faire Produktionsbedingungen und ein nachhaltiger Anbau für 30 Prozent der deutschen Kaffeetrinker kaufentscheidende Aspekte sind.
Da unsere Partnerkooperativen Kaffee auf verhältnismäßig kleinen, familienbetriebenen Farmen in Mischkultur anbauen, ist die CO2-Belastung im Anbau relativ gering. Dazu tragen auch weitere Maßnahmen der Kooperative bei wie etwa die Kultivierung organischen Düngers.
Trees for Global Benefits
Warum haben wir uns entschieden, unseren CO2-Fußabdruck mit dem Projekt Trees for Global Benefits (TGB) in Uganda auszugleichen?
In seiner Rolle als Carbon Finance Specialist beim Uganda Carbon Bureau (2009-2012) unterstützte Allan Mubiru, Co-Gründer von Kaffee-Kooperative, Reiseveranstalter, Fluggesellschaften, Institutionen und Einzelpersonen dabei ihren CO2-Fußabdruck zu bilanzieren und auszugleichen. Während dieser Zeit arbeitete Allan eng mit dem Agroforstprojekt TGB zusammen, um CO2-Ausgleichszertifikate zu beschaffen. Der Kontakt blieb bestehen und Allan kennt und verfolgt das Projekt daher schon sehr lange.
TGB ist ein dörfliches Projekt zur Kohlenstoffbindung in der Agroforstwirtschaft. Also keine Waldaufforstung, sondern eine Kombination aus Baumpflanzungen und gleichzeitiger landwirtschaftlicher Bewirtschaftung der Fläche:
- Randbepflanzung von Feldern
- Pflanzen von Schattenbäumen
- Anlegen von Waldparzellen zur nachhaltigen Holznutzung
Seit der Gründung 2003 nehmen über 8.900 Kleinbauern auf 7600 Hektar an dem Projekt teil. Durch die neue Bewirtschaftung des Landes wird die lokale Umwelt und das globale Klima geschützt und das Einkommen der teilnehmenden Haushalte verbessert. Nach eigenen Angaben zahlte der Environmental Conservation Trust von Uganda (ECOTRUST) 2,6 Mio. Euro an die teilnehmenden Landwirte. Weitere 2,1 Mio. Euro werden für künftige Zahlungen an die Landwirte treuhänderisch von ECOTRUST verwahrt.
Wir haben uns dafür entschieden, unseren gesamten CO2-Fußabdruck mit TGB auszugleichen, weil die Kooperativen-Struktur und die direkte Teilhabe der Bäuerinnen und Bauern sehr gut mit unseren eigenen Zielen harmonieren:
1) Nachhaltige Nutzung der Waldressourcen und lokaler Umweltschutz
2) Steigerung des Einkommens und der finanziellen Unabhängigkeit von Kleinbauern durch ein partizipatives Kooperativen-Modell
3) Förderung der Beteiligung der Landwirte an den Finanzen durch direkten Handel – wir unterstützen einen Handel auf Augenhöhe und keine Spendenmodelle.
Für 2019 haben wir 160 t CO2 kompensiert, für 2020 209 t CO2, für 2021 134 t und damit den gesamten CO2-Fußabdruck von Anbau, Verarbeitung, Röstung und Verpackung berücksichtigt. Den Transport unseres klimaneutralen Kaffees zum Endkunden erfolgt per DHL Go Green und ist bereits kompensiert. In Berlin nutzen wir für den Versand den emissionsfreien Transport von Fairsenden.