Positive Wirkung von Fairchain im Kaffeehandel

- 2 Kommentare

In den vergangenen Monaten konnten wir das Fairchain-Handelsmodell deutlich stärken. Über zwei Crowdfunding-Runden hinweg gelang es uns, den komplett von Frauen produzierten und noch im Anbauland gerösteten Kaffee Angelique’s Finest in den deutschen Markt einzuführen. Die Nachfrage und das Feedback unserer Kunden und Kundinnen zeigt uns: Die Menschen in Deutschland sind an einem nachhaltigeren Handelsmodell interessiert und auch die Zweitplatzierung bei den Fairtrade Awards 2018 (in der Kategorie Handel mit den Mitgewinnern ALDI Süd und Deutsche Bahn Bordbistro) zeigt mehr als deutlich, dass das Thema auch an politischer Relevanz zunimmt und im Handel immer stärker in den Fokus rückt.

Impact vor Ort in Ruanda

Unsere Partner*innen in Ruanda, die sich in sechs Kaffeekooperativen zusammengeschlossen und für die Vermarktung die Dachorganisation Rwashossco gegründet haben, konnten sich durch den Verkauf ihres Kaffees nach Deutschland einen neuen Markt erschließen, der sie – zumindest teilweise, denn sie verkaufen noch immer grünen Kaffee an andere Akteure – vor den Instabilitäten des globalen Kaffeemarkts schützt.

Tatsächlich war der Kaffeepreis in dieser Saison sehr niedrig, so dass es schwer war Kaffee zu verkaufen. Unsere Partner*innen in Ruanda sind jedoch in der glücklichen Lage, uns ihren verarbeiteten Kaffee zu stabilen Preisen verkaufen zu können, da sie den lukrativsten Teilbereich in der Kaffeewertschöpfungskette, nämlich das Rösten, selbst vornehmen und den gerösteten Kaffee an Kaffee-Kooperative.de zu einem fest vereinbarten Preis verkaufen. Angelique Karekezi, Geschäftsführerin von Rwashossco, betont: “Es ist mehr denn je nötig, dass wir mehr verarbeiteten als grünen Kaffee verkaufen.” Das Fairchain-Handelsmodell, das wird hier deutlich, hat gute Zukunftsaussichten.

Angelique Karekezi Zitat
Foto von Angelique: Maxim Schulz

Die Einnahmen aus den Verkäufen wurden reinvestiert, beispielsweise in einen Destoner, um die Qualität der Bohnen für den Export nochmals zu erhöhen und in eine Kaffeemühle, damit nun auch gemahlener Kaffee exportiert werden kann. Darüber hinaus begann Rwashoscco damit, Kaffeeverkostungsstationen in allen Kooperativen einzurichten. Das erste so genannte Cupping Lab wurde in diesem Jahr in Musasa angesiedelt. Dies ist nicht nur eine Maßnahme der Qualitätssicherung. So soll auch die Einbeziehung der Kaffeebäuerinnen und -bauern in andere Wertschöpfungsaktivitäten der Kaffeewertschöpfungskette ermöglicht werden. 2019 soll das nächste Cupping Lab in Koakaka entstehen.

Wachstumschancen

2018 importierten wir 11.000 kg verarbeiteten Kaffee von Ruanda nach Deutschland. 2017 waren es noch 3.000 kg und das gemeinsame Ziel von uns und unseren Partner*innen in Ruanda für 2019 liegt bei 30.000 kg.

Balkendiagramm Fairchain-Kaffee-Import von Kaffee-Kooperative.de 2017 bis 2019

Die Markteinführung von Angelique’s Finest war ein Meilenstein in diesem Jahr: Insgesamt verkauften die Frauen aus unseren Partnerkooperativen 7.000 kg ihres Kaffees nach Deutschland und nächstes Jahr soll es doppelt so viel werden. Haben Sie schon Ihr Abo abgeschlossen? Durch den Verkauf von Angelique’s Finest erhöht sich das Einkommen der Kooperativemitglieder, insbesondere der Frauen. Dies ist nicht nur ein enormer Motivationsschub für die Frauen, die nun einen eigenen Marktzugang haben, sondern erfüllt sie auch mit Stolz, weil ihr Produkt Vertrauen auf dem internationalem Markt genießt.

frauen tragen getrockneten kaffee
Foto: Maxim Schulz

Um Transparenz in der Produktion des Frauenkaffees zu gewährleisten, führten die Kooperativen spezielle Tage ein, an denen der von Frauen produzierte Kaffee in den Kooperativen Mussa und Koakaka verarbeitet wird. Nach Rambagira Kawa (Musasa) haben sich auch die Frauen in der Kooperative, Koakaka zusammengeschlossen, um Angelique’s Finest zu produzieren. Rambagira Kawa hat derzeit 240 Mitglieder, Koakaka 339 Frauen. Mittelfristig sollen die Frauen in allen sechs Kooperativen im Verbund zusammenschließen, um Angelique’s Finest zu produzieren.

Stärkere Verhandlungsposition

Rwashoscco kann sich mit der Einführung von Angelique’s Finest als zweiter Kaffeemarke neben Café de Maraba stärker auf dem Weltmarkt positionieren. Neben dem Verkauf des verarbeiteten Kaffees an Kaffee-Kooperative, konnte der von Frauen produzierte Kaffee als grüne Bohne auch an andere Abnehmer verkauft werden.

Ausblick 2019

2019 stehen die Zeichen auf Wachstum. Unser Ziel ist es, den Import von Fairchain-Kaffee noch einmal deutlich zu steigern und neue Käuferschichten anzusprechen. Wenn Sie uns dabei unterstützen möchten, schauen Sie hier.

Auch die Bio-Zertifizierung ist in den letzen Zügen und wir planen, weitere Kaffeesorten und Marken aufzunehmen. Wenn Sie über unsere Aktivitäten informiert bleiben möchten, abonnieren Sie unseren Newsletter.

2 Kommentare

  1. g.reykowski
    | Antworten

    Toll! Sofort bestellt und nun freue ich mich auf die 1. Lieferung von Angelique’s finest! Den Kaffee noch in Bio Qualität – das wäre super!
    Viel Erfolg!!
    Ich werde es weiter verbreiten, dass es Frauenkaffee gibt!

    • Melanie
      | Antworten

      Prima, herzlichen Dank! Bio kommmt, wir sind dran 🙂

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