Fairchain: Fairtrade konsequent weitergedacht!

Fairchain: Fairtrade konsequent weitergedacht!

- Ein Kommentar

Fairtrade – ein überholtes Modell?

Immer mehr junge Unternehmen haben verstanden: Fairtrade ist gut, aber letztlich nur eine bessere Version eines in sich unfairen Handelssystems: Entwicklungsländer, meist ehemalige Kolonien, produzieren Rohstoffe, die erst in den Industrieländern zu fertigen Produkten veredelt werden.

Wir von Kaffee-Kooperative.de wollen das ändern, indem wir den von unseren Partnerkooperativen in Eigenverantwortung komplett verarbeiteten Kaffee importieren und wir sind nicht allein:

Fairafric produziert hervorragende Schokolade von der Bohne zur Tafel in Ghana,

Kipepeo produziert in Tanzania tolle T-Shirts, bedruckt mit Motiven von Schulkindern,

Iyoti ist ein deutsch-indisches Fair-Fashion-Label, von der Baumwolle bis zum Kleid aus Indien,

Ethiquable sorgt dafür, dass die Ananas direkt in Madagaskar in die Dose kommt,

Panafrica aus Frankreich bringt afrikanisches Schuhdesign nach Deutschland, die Schuhe werden komplett auf dem afrikanischen Kontinent hergestellt.

Gundara importiert hochwertige Ledertaschen von Meister Yaqub im Herzen Kabuls

Der Fairchain-Gedanke

Das Konzept, dem wir dabei folgen, ist der Fairchain-Gedanke. Dieser wurde erstmals vom niederländischen Unternehmer Guido van Staveren van Dijk, Gründer des Kaffeeunternehmens Moyee, formuliert. Fairchain geht weit über den herkömmlichen Fairtrade-Ansatz hinaus, bei dem den Erzeuger*innen, oftmals Kleinbauern und Kleinbäuerinnen, vor allem eine faire Bezahlung für ihre Arbeit garantiert wird. Ein grundlegender Wandel  ergibt sich dadurch jedoch kaum. Die Fairchain-Bewegung setzt sich hingegen dafür ein, den gesamten Produktionsprozess von Waren im Herkunftsland zu belassen. So verbleibt die gesamte Wertschöpfung im Produktionsprozess bei den Erzeuger*innen, mit einem deutlich höheren Einkommen für diese.

Im Fairchain-Prozess werden die Erzeuger*innen dazu ermutigt und befähigt, das komplette Produkt umzusetzen – im Kaffeegeschäft bedeutet dies das Rösten, Verkosten und Verpacken. Das schafft neue Arbeitsplätze, verbesserte Infrastrukturen, höhere Einkommen und eine stärkere Identifikation der Erzeuger*innen mit dem hergestellten Produkt – in Konsequenz damit auch eine Qualitätssteigerung des Produkts. Durch die Förderung der lokalen Wirtschaft sinkt die Abhängigkeit der Unternehmen von externer Hilfe, z.B. Entwicklungshilfe, darum sprechen wir von Wandel durch Handel.

Durch den Direkthandel mit den Erzeuger*innen werden profitmindernde Mittelsmänner abgeschnitten, was Fairchain-Produkte für Endverbraucher*innen günstiger macht. Zugleich verdienen die Erzeuger*innen mehr! Der günstigere Endverbraucherpreis ist der entscheidende Hebel, um Fairchain-Produkte in den Massenmarkt zu bringen und  so die Situation der Erzeuger*innen nachhaltig zu verbessern. Bislang werden lediglich 0,6 Prozent des in westlichen Ländern konsumierten Kaffees im Erzeugerland geröstet. Indem Sie uns und andere Fairchain-Unternehmen unterstützen, helfen Sie dabei wirtschaftliche Strukturen in den Erzeugerländern zu stärken und ein faireres Wirtschaftssystem zu realisieren.

Warum ist es so wichtig und innovativ, dass fertige Produkte von den Produzent*innen selbst hergestellt werden?

  1. Wertschöpfung: Die gesamte Wertschöpfung in der Produktion verbleibt bei den Produzent*innen.
  2. Jobs: Durch die Verarbeitung vor Ort werden Arbeitsplätze in Unternehmen außerhalb des landwirtschaftlichen Sektors geschaffen. Diese sind sehr wertvoll, da laut einer Weltbank-Studie durch jeden neuen Job z.B. in der Lebensmittelverarbeitung 2,8 weitere Arbeitsplätze im Umfeld geschaffen werden.
  3. Stabile Preise: Die Preise von Endprodukten wie z.B. Röstkaffee schwanken deutlich geringer als die Weltmarktpreise für Rohkaffee. Dadurch entsteht Planungssicherheit vor Ort.
  4. Transparenz: Werden fertige Produkte gehandelt, erhöht sich die Preistransparenz, was Preisverhandlungen auf Augenhöhe ermöglicht. Kaffee von Kaffee-Kooperative.de wird beispielsweise so verkauft, wie er in der fertigen Verkaufsverpackung von der Rösterei geliefert wird. Die Produzent*innen können jederzeit ihre Verkaufspreise mit dem Endverkaufspreis im deutschen Onlineshop vergleichen. Dadurch wird eine faire Verteilung der Marge sichergestellt.
  5. Teilhabe: Kaffee- und Kakaobohnen sind ein ungenießbares Produkt. Die meisten Kaffeebauern haben noch nie in ihrem Leben Kaffee getrunken und die Kakaobauern keine Schokolade probiert. Daher fehlt ein entscheidender Bezug zu ihrem Produkt. Durch die Verarbeitung im eigenen Betrieb können die Bäuerinnen und Bauern ihren Kaffee verköstigen. Das kommt wiederum der Qualität des Kaffees zugute.
  6. Qualitätssteigerung auch für den lokalen Markt: Durch die enge Zusammenarbeit mit den Produzent*innen erhöht sich auch die Qualität für den lokalen Markt. Dies wirkt sich positiv auf die Nachfrage aus und stärkt die lokalen wirtschaftlichen Strukturen.

Helfen Sie uns gemeinsam mehr Impact zu erreichen!

Ein Kommentar

  1. Deleted User
    | Antworten

    Ein faszinierendes Projekt. Es ist beschämend, dass wir hier im Westen auf Kosten der afrikanischen Bevölkerung Kaffee selbstverständlich genießen, ohne dafür den angemessenen Preis zu zahlen.

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